Kalte Schauer am zweiten Tag
Kurz davor hatte Yungblud bereits einen der heißeren Auftritte am Freitag auf der Green Stage. Der Newcomer sorgte für ausgelassene Stimmung mit seinen alternativ-rockigen Songs. Die beschaulichere der beiden Bühnen war am Freitag überhaupt der Hort der rockigeren Frequency-Acts – mit einer Ausnahme: Mavi Phoenix rappte vor ihrer übergroßen Wikipedia-Seite. Das österreichische Ausnahmetalent mit Hang zu Autotune hätte sich beim Heimspiel wie so manch andere Band ein paar Zuhörer mehr verdient gehabt.
Die nützten die Zeit, als die Sonne zurückkehrte, auch mit anderen Aktivitäten. Auf dem offiziellen Spielfeld und überall entlang der Traisen waren Sportliche dabei, mit Bier ausgerüstet beim Flunkyball ihre Treffsicherheit zu beweisen. Wer wollte, konnte sich auch im Gatschhüpfen üben.
Der Großteil strömte aber schon bald Richtung Space Stage, wo nach elektronischen Beats zum Anheizen an diesem Tag Hip-Hop und Rap übernahmen. Musikalische Perlen wie die Lokalmatadore Erwin & Edwin sowie IDKHOW mit dem Sänger und Bassist von Panic at the disco fanden daneben auf der Weekender Stage Zuflucht. Nach Trettmann verwandelte die 187 Straßenbande die Asphaltflächen in einen Schauplatz für eine musikalische Straßenschlacht, die RAF Camora bis auf „500 PS“ drehte. Elegantere Töne schlug dann wieder G-Eazy, während sich gegenüber Bullet for my Valentine daran machten, ihren neuen und treuen Fans trotz ihrer Entwicklung in der schon längeren Bandgeschichte klassisch-krachenden „Bullet for my Valentine“-Metal zu servieren. Weitere Einblicke zu den Veränderung und den österreichischen Fans gab Matthew Tuck der NÖN schon vor dem Auftritt im exklusiven Interview.
Nicht weniger krachend, aber verstärkt mit einprägenden Stimmen, versuchten auf der Green Stage zum Schluss die Prophets of Rage, sich als Supergroup mit der Attitude von Rage against the Machine, Cypress Hill und Public Enemy Gehör zu verschaffen. Weil sie 2016 im US-Wahlkampf das Gefühl hatten, etwas sagen zu müssen, wie B-Real und Tim Commerford im NÖN-Gespräch erzählten. Mit der Swedish House Mafia hatten sie aber laute Headliner-Konkurrenz, die dank tanzbarer elektronischer Gute-Laune-Musik viele auf die bunt-leuchtende Space-Stage strömen ließ. Die Schweden ließen es verstärkt mit Feuerwerk-Salven ordentlich krachen, während auch rundum im Galactic Fortress und an manchen Ständen und Bars die Party tobte, die der Nightpark in den letzten Tag des heurigen Frequency begleitete.