Sänger Samu Haber von der finnischen Band "Sunrise Avenue" beim Frequency Festival 2019  |  APA/HERBERT P. OCZERET

„Viele Menschen haben heute gebrochene Herzen“ Mit „Fairytale gone bad“, „Hollywood Hills“ oder „Lifesaver“ haben sich die Pop-Rocker von Sunrise Avenue in die Herzen von Millionen von Menschen gesungen. Zehntausende jubelten ihnen am Frequency 2019 zu.

Die NÖN traf Frontman und Frauenschwarm Samu Haber vor der Show. Warum wir uns in einem „Heartbreak Century“ befinden, und wieso es für ihn selbst gerade keinen keinen Grund für Liebeskummer gibt, erzählt der sympathische Finne im Interview.

NÖN: Sunrise Avenue ist einer der Headliner am Frequency. Ist das Euer erster Auftritt in St. Pölten?

Samu Haber: Ja, es ist unser erstes Mal am Frequency und gleichzeitig das Highlight des Sommers.

Wirklich?

Auf jeden Fall. Wir spielen diesen Sommer nur sieben Shows, die größte ist hier am Frequency. Ich habe also jetzt mal viel Freizeit.

Das kann man sich gar nicht vorstellen. Wie nutzt du die Freizeit?

Ich will im Moment leben, einfach einmal durchatmen, das ist für mich Luxus. Außerdem würde ich gerne mal wieder auf ein Festival gehen – also als Gast. Mit einem Band am Handgelenk und allem Drum und Dran. Naja, okay, einen VIP-Pass hätte ich wahrscheinlich schon (lacht).

Sunrise Avenue  |  Anna Äärelä

Was würdest du dir dort anhören? Welche Musik magst du persönlich?

Das ist schwer zu sagen. Es ist wie mit dem Essen. Ich mag gutes asiatisches Essen, gutes italienisches Essen und gutes finnisches Essen. Aber das bedeutet nicht, dass ich jedes asiatische Essen mag und so weiter. Aber prinzipiell höre ich alles. Von der Oper bis Rammstein. Zuletzt war ich auf einem Rammstein-Konzert. Dort habe ich gelacht und geweint – das ist ein gutes Zeichen.

Und von eurer eigenen Musik, welcher ist dein Lieblingssong?

Hmm... Die sind alle meine Babys, ich hab ja alle Songs selbst geschrieben. Aber eine Show ohne „Fairytale gone bad“ oder „Hollywood Hills“ wäre natürlich langweilig. Mein Favorit ist trotzdem Heartbreak Century.

So heißt auch euer letztes Album. Was bedeutet das? Gibt es in diesem Jahrhundert besonders viele gebrochene Herzen?

Ja, das glaube ich schon. Die Menschen haben eigentlich gebrochene Herzen, aber sie verstecken sich hinter elektronischen Geräten und so. Sie hetzen zu ihren Jobs, Girlfriends und Boyfriends. Dabei vergessen sie, dass Glück etwas ganz anderes ist. Es ist wichtig innezuhalten. Ich glaube, dass heute viele Dinge besser sind, aber die Leute sind auch depressiver.

Für dich sollte es keinen Grund für Liebeskummer geben. Es heißt, du bist frisch verlobt...

Das stimmt. Ich bin insgesamt super-happy. Natürlich gab es auch bei mir mal dunkle Zeiten, aber im Moment ist alles gut.

Bist du auch musikalisch zufrieden oder hast du Ziele, die du unbedingt noch erreichen willst?

Ich habe mehr von der Musik bekommen, als ich je verdiene. Wenn es morgen enden würde, wäre ich glücklich. Es wäre großartig, wenn es noch so weitergeht, aber ich glaube, wir sind so weit oben, wie wir nur sein können.

Aber ihr werdet weitermachen?

Natürlich.

Bald mit einem neuen Album?

Nein, wir haben kein neues Album geplant. Jetzt werden wir wirklich einfach mal den Sommer genießen. Am Samstag spielen wir noch in der Schweiz, dann werden wir Party machen, was das Zeug hält, und einige Champagner-Flaschen köpfen (lacht).