JVP-Obmann Patrick Mitmasser fordert die Generalsanierung der Österreichhallen als „Sofortmaßnahme“.  |  Franz Aschauer

Kremser Österreichhallen zurück am Tapet Die JVP setzt sich für eine Veranstaltungshalle ein. Obmann Patrick Mitmasser würde dafür – ungeachtet der Coronakrise und des Bad-Neubaus – auch Schulden aufnehmen.

Ein Lärm-Gutachten machte den gut besuchten Clubbings in den Österreichhallen 2015 den Garaus. Seitdem ist die riesige Veranstaltungshalle in der Utzstraße an den meisten Tagen des Jahres leer. Schulbälle sind die letzten regelmäßigen Veranstaltungen, die in dem von der städtischen Immobiliengesellschaft, der KIG, betriebenen Gebäude stattfinden.

Patrick Mitmasser ist das zu wenig. Der Obmann der Jungen Volkspartei wünscht sich die alten Clubbing-Zeiten zurück und hat deswegen vor den Corona-Massentests, zu denen die Österreichhallen wieder ihren Wert bewiesen haben, eine Initiative gestartet. Ihr Ziel: „Die Österreichhallen wieder mehr als wichtiges Veranstaltungszentrum in den Fokus der Politik zu rücken.“

So heißt es in einer Petition mit dem Namen „Die Zukunft der Veranstaltungshallen im Herzen von Krems“, für die Mitmasser aktuell Unterschriften sammelt. Unterstützung zugesichert haben dem 27-Jährigen Schüler- und Studentenvertreter und Gastronomen. Nur über das Thema zu reden, ist Mitmasser aber zu wenig. Er fordert eine Generalsanierung der Österreichhallen als „Sofortmaßnahme“. Wie teuer das werden könnte, legt er nicht dar.

Fahrplan im Rahmen der Kultur-Strategie bis Ende 2021

Fakt ist, dass alleine die Verstärkung der Dachkonstruktion, die den austretenden Lärm reduzieren würde, 2015 mit Kosten von bis zu 500.000 beziffert wurde. Geld, das die Stadt schon damals nicht gewillt war, zu bezahlen. Von Corona war zu dieser Zeit noch ebenso wenig die Rede, wie von einem 23 Millionen Euro teurem Bad. Eine rasche Finanzierung des Projekts hält Mitmasser trotzdem für möglich. Wenn nötig auch mit neuen Schulden.

Baustadtrat Günter Herz sagt, dass ein Neubau in „ein paar Jahren“ starten könnte.  |  MK

Neben der Geldfrage drängt sich die mögliche Anbindung der Utzstraße an die B3 als weiteres Problem auf. Kommt das von Bürgermeister Reinhard Resch gewünschte Projekt nämlich, stehen die Ö-Hallen im Weg und müssen abgerissen werden. Eine Sanierung macht deswegen für Baustadtrat Günter Herz (SPÖ) „aktuell keinen Sinn“. Dass Krems eine schöne Veranstaltungshalle fehlt, findet aber auch er.

„Die Ö-Hallen sind nicht sehr repräsentativ für die Stadt.“ Herz geht davon aus, dass „in den nächsten paar Jahren“ ein Neubau kommen könnte. Ein Fahrplan werde im Rahmen der Kultur-Strategie erarbeitet, die bis Ende des Jahres 2021 vorliegen soll. Als mögliche Standorte für eine neue Veranstaltungshalle nennt Herz das Gelände der Firma Hintenberger und die angrenzenden Casino-Gründe.

Link zur Petition: https://www.openpetition.eu/at/petition/online/die-zukunft-der-veranstaltungshallen-im-herzen-von-krems