Robin Schulz im Gespräch
NÖN: Ihr Vater war ja selbst DJ, so sind Sie zur Musik gekommen. Machen Sie eigentlich gemeinsam Musik? Steht ihr gemeinsam bei Familienfeiern an den Turntables?
Robin Schulz: Nein, so weit geht es dann doch nicht. Familienfeiern sind aufgrund meines doch sehr dichten Terminkalenders zu wertvolle Ereignisse, um sie mit „Arbeit“ zu verbringen. :)
Sie haben in Interviews schon öfter erzählt, dass Sie früher von Hartz IV gelebt haben. Was schätzen Sie, abgesehen von der Musik, am meisten an Ihrem aktuellen Leben? Und was hat sich am meisten verändert im Vergleich zu früher?
Schulz: Ich hatte in meinem Leben wirklich schwierige Zeiten erlebt. Generell bin ich mehr als dankbar, dass ich heutzutage von der Musik leben kann. Das war immer mein Traum. Ich habe natürlich davon geträumt, auf großen Bühnen zu stehen und um die Welt zu reisen. Sehr realistisch war das damals nicht. Verändert haben sich nur materielle Sachen. Meine Freundin, meine Freunde und mein Umfeld sind dieselben. Mein Team ist größer geworden. Geld bedeutet mir nicht sehr viel, wobei ich durchaus schöne Sachen zu schätzen weiß. Generell bin ich ein sehr glücklicher Mensch. Besonders dankbar bin ich all den Menschen, die zu meinen Auftritten kommen und meine Musik hören.
Sie spielen im Sommer auf vielen Festivals. Merkt man da als Künstler einen Unterschied von Fans zu Fans?
Schulz: Natürlich merkt man das, obwohl man das nicht länderabhängig machen kann. Generell ist der Festivalbesucher z. B. in Brasilien euphorischer als woanders oder eine Crowd in Las Vegas anders als die am Frequency. Aber das macht ja den Reiz aus.
In bewegten Zeiten äußern sich viele Musiker zu politischen Themen. Erst am Dienstag zeigte Benjamin Kowalewicz, Leadsänger von Billy Talent, seine Mittelfinger am Frequency Richtung Donald Trump. Sehen Sie einen Sinn in solchen Äußerungen, oder lassen Sie solche Themen lieber anderen über?
Schulz: Ich habe da natürlich eine Meinung, aber generell überlasse ich als Musiker Robin Schulz jegliche politische Themen anderen Leuten. Ich sehe meinen Job eher darin, den Leuten eine kurze Auszeit aus diesen turbulenten Zeiten zu verschaffen.