Die Österreicher verreisen mehr in die Ferne
Das hat einerseits mit dem gestiegenen Urlaubsbudget zu tun, andererseits damit, dass bestimmte sichere Fernziele als Alternative zu Mittelmeerländern gebucht werden.
Für das erste Quartal verzeichnet Ruefa – die größte Reisebürokette Österreichs – ein Umsatzplus von rund 10 Prozent bei den Fernreisen im Vergleich zum Quartal 2016. Dieser Trend setzt sich bei den Sommerbuchungen fort.
Helga Freund, Vorstand Verkehrsbüro: „Zwar liegen die beliebtesten Ausweichdestinationen für bisherige Türkei-Urlauber nach wie vor am Mittelmeer: Griechenland, Spanien, Kroatien, Italien und Zypern. Doch die Reiselust der Österreicher ist nach der Zurückhaltung im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Sie ziehen verstärkt alternative Fernstrecken in Betracht.“
Die Österreicher haben zwar immer noch Sicherheitsbedenken, doch gerade hier können Destinationen wie Thailand punkten. Der Sommer 2017 ist daher zur absoluten Fernreisezeit geworden.
Thailand, Karibik und Afrika statt Mittelmeer
„Die Nachfrage nach Ferndestinationen steigt und das ganzjährig. Das liegt auch an den besseren Flugverbindungen vor allem bei Thailand oder Südafrika. Ruefa setzt deshalb diesen Sommer verstärkt auf Alternativen außerhalb Europas,“ so Freund.
Wer das nutzen möchte, profitiert von besonders günstigen Fernreiseangeboten, die Aufenthalten in Spitzenhotels in Spanien preislich durchaus nahe kommen. 10 bis 12 Tage in Thailand sind zum Beispiel bereits ab 1000 Euro inklusive Frühstück zu haben, Strandurlaub in Sri Lanka gibt es ab 1200 Euro, Bali ab 1600 Euro. Die Österreicher denken angesichts dieser Tatsache um und legen für einen längeren Aufenthalt in der Ferne 200 Euro drauf. Neue Direktflugverbindungen wie auf die Seychellen und niedrige Nebenkosten wie zum Beispiel in Thailand, verbunden mit der für Asien typischen Freundlichkeit, lassen den Fernen Osten immer mehr zu einer Alternative werden.
Fast alle Fernreiseziele legen heuer zu, egal, ob ganzjährig betrachtet oder ausschließlich im Sommer:
- Lieblingsziel Thailand wächst im Sommer um 11,4 Prozent
- die VAE um 30,9 Prozent ganzjährig (Sommer 41,5 Prozent)
- Malediven um 62,5 Prozent (Sommer plus 17,5 Prozent)
- Mauritius um 26,2 Prozent (Sommer plus 13,7 Prozent)
- Sri Lanka um 22,4 Prozent (Sommer 11,9 Prozent)
- Indonesien um 32,9 Prozent (Sommer 39,3 Prozent)
Aber auch bisher weniger stark wachsende Destinationen profitieren vom Run auf die Fernreisen:
- Kanada mit plus 33,4 Prozent (Sommer plus 49,6 Prozent)
- Mexiko mit plus 7,3 Prozent (Sommer plus 5,7 Prozent)
- Seychellen plus 40,1 Prozent (Sommer plus 51,5 Prozent)
- Australien mit plus 12,7 Prozent (Sommer plus 41,4 Prozent) und
- Japan um 44,7 Prozent (Sommer plus 22,1 Prozent)